Das Frühjahr zeigt sich sehr wechselhaft. Zuerst gab es noch verspätete Wintertage, die sogar noch Aufträge zum Schneeräumen bei örtlichen Geschäften brachten. Als Geschäftsmann gut, aber als Landwirt wäre ich lieber früher auf die Flächen gefahren. Das meiste an Dünger ist zwar schon vor dem Winter verteilt gewesen, aber etwas stand noch an. Die Wiesen sollten eigentlich nichts mehr bekommen, da hoffe ich auf einen sehr frühen ersten Siloschnitt spätestens in der ersten Maiwoche, weil ich sonst im Stall eine Zeitlang nur frisches Grünfutter anbieten könnte. Und das würde ich wohl dann auch am Milchgeld merken.
Dann rief der Eigentümer des Jagdhauses am Basamshart an. Es wäre ja wohl eine Frechheit, für welche Partys ich meine dortige Wiese gerade zur Verfügung stellen würde. Die Zufahrt über sein Stück könnte ich mir ab sofort abschminken. Es dauerte einen Moment, bis ich ihn soweit beruhigt hatte, um überhaupt zu erfahren was da los ist. Anscheinend hat eine etwas seltsame Gruppe die ersten wärmeren Tage genutzt, um sich dort zum Wildcamping niederzulassen. Natürlich ohne mich zu fragen.
Und bei meinen natürlich sofort gestarteten Besuch dort hörte ich nur, das Frühjahr und die Wiesen seien doch für alle da, und gerade wir Landwirte sollten doch einfach mitfeiern das überhaupt bei all dem Klimawandel und der Überdüngung durch uns hier noch etwas wächst.
Was macht man in so einer Situation am besten? Naja, da das Gras dort natürlich nun etwas gelitten hat, habe ich den Vorwurf der Überdüngung sicherheitshalber mal als Anregung gewertet.
Ich glaub, die eine Dunkelhaarige hatte etwas Kuhmist neben dem Blumentattoo auf ihrem Hintern (wie ich zufällig sah ), als sie ihren Kram Hals über Kopf zusammenpackten und davonfuhren.
Tja, auch am Galgenberg werden die Zeiten anscheinend immer verrückter. Die Einwohner lassen sich hoffentlich davon nicht anstecken. Es gab jedenfalls viel Beifall für meine Aktion. Und auch mit dem Jagdhausbewohner konnte ich mich natürlich längst vernünftig aussprechen.
HappyWeekend
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