Wer im Westerwald nach den Sternen schauen will, hat in Sessenbach nahe Nauort die Gelegenheit dazu in einer Sternwarte.
Oder er kommt mal eben zu uns auf den Dorfhof im kleinen Alteiche.
"Uns", das ist ein kleiner Familienbetrieb der seit ein paar Jahren in der 4. Generation gelandet ist, und v.a. noch die Technik der 3. nutzt. Unsere Sterne, das ist ein treuer MB-Trac 700, den wir auf etwas schmäleren Reifen für Pflegearbeiten stehen haben, der aber auch im Grünland noch Aufgaben hat und den wir dringend mal etwas restaurieren wollen. Seit ein paar Jahren.
Daneben ist der Hauptschlepper, wenn man es so nennen will, unser etwas jüngerer MB-Trac 1100. Den haben wir vor ein paar Jahren mal recht gut runderneuert, zumindest vom Lack. Er kommt mit Frontlader, Fronthubwerk und -zapfwelle praktisch als Komplettpaket für so ziemlich alles daher.
Und wenn die 110 PS mal nicht ausreichen, kommt unsere Waffe zum Einsatz. Was macht der Mercedes-Freund, wenn es keine neuen Tracs mehr gibt? Richtig, er steigt auf Unimog um. Ob ich heute auch so entscheiden würde weiß ich nicht, aber ich fahre unseren U1600 mit dem 163 PS-Motor schon ganz gerne. Seine Geschwindigkeit ist besonders bei weiter entfernten Flächen ein Vorteil. Wenn man die passenden Anhänger hätte... Aber als er angeschafft wurde war das ein Argument, denn damit bot mein Vater erstmals Lohnarbeiten an. Diese sind heute noch neben unserem Milchvieh ein Betriebszweig, besonders im Sommer. Denn ohne die Lohndrescherei hätten wir uns vor Jahren wohl kaum den Claas Dominator Mega 204 mit 5,40m Schnittbreite angeschafft, den wir heute noch nutzen. Oder lag das doch daran, dass der Drescher einen Mercedes-Motor hat, den man auch in Unimogs findet?
Ansonsten ist unser Maschinenpark recht durchmischt. Die letzten größeren Investitionen müssten glaube ich die Deutz Rundballenpresse und der Schleppschuhanbau am Güllefass gewesen sein. Solange wir einen Landmaschinenhandel in unserem kleinen Ort haben, schauen wir bei Bedarf immer erst, was der anbietet, statt uns per Spedition irgendwelche Wunschmarken aus Flensburg oder Garmisch her anliefern zu lassen.
Unser Hof liegt am Ortseingang, direkt gegenüber der Molkerei. Zumindest vieles vom Hof liegt da. Die dörfliche Lage ließ leider keine größeren Anbauten hier mehr zu, so dass wir vor Zeiten mal eine größere Lagerhalle am Holzweg errichteten. Das Melkgeschwader hausiert noch im Stall am Hof, Trockensteher und Nachzucht haben wir allerdings oberhalb des Dorfes auf einer großen Ganzjahresweide. Da ist auch noch ein kleiner Schuppen, bis wir am Hof einen gebrauchten Melkroboter einbauten haben wir teils noch mit dem mobilen Melkstand auf dieser Weide gemolken. Wir haben außerdem ein paar Wiesen rund um Alteiche, und ein paar Äcker, auf denen wir vor allem Weizen und Gerste, selten auch mal Raps, anbauen.
Einen eigenen Hofladen haben wir einerseits nicht, andererseits doch. Denn seit ein paar Jahren haben sich ein paar Betriebe aus/um Alteiche dazu entschlossen, gemeinsam einen größeren Shop zu betreiben. Das war im Nachhinein eine super Idee, denn so haben wir nicht den kompletten Aufwand eines eigenen Ladenbetriebs, aber nehmen doch die Anteile selber mit, die uns sonst der Handel abknüpfen würde. Ob es unseren Hof so heute sonst noch gäbe? Wer weiß.
Soviel erstmal zu uns. Vielleicht zeigen wir in den nächsten Wochen noch ein paar Bilder unserer Arbeiten mit den Sternen.
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