Hallo,
ich bin Nikita, 17 jahre alt und aus Wisnice in Polen. Unser kleines Dorf liegt im Herzen Polens und zählt mehr Kühe als Einwohner und ist geprägt von der Land- und Holzwirtschaft.
Ich möchte euch nach und nach meine Geschichte erzählen sie beginnt im Jahre 1953, dem Jahr meiner Geburt.
Schon als kleiner Junge zog es mich zu unserem Nachbarn Herrn Skorka auf den Hof und so wunderte es niemanden das mein erstes Wort „Bauernhof“ war.
Der Hof von Herrn Skorka war ein kleiner, einfacher Hof mit 15 Milchkühen, 3 Feldern und einer Wiese. Diese bewirtschaftete er mit seinem Ochsengespann und der Sense. Für mich gab es nicht spannenderes als auf dem Ochsen zu sitzen während dieser den händisch geführten Pflug zog. Herr Skorka war Streng und lächelte nie. Er brachte mir zwar die Landwirtschaft und alles was dazu gehört bei, dies aber eher durch Taten und nicht durch Worte. Erst viele viele Jahre später erfuhr ich das er in 2 Kriegen gekämpft und Frau und Kinder verloren hat. Das man dann sein Lächeln ist nachvollziehbar.
Umso Dankbarer war ich im Nachhinein, dass er mich immer hat helfen lassen und die Geduld hatte.
Doch die Jugend geht schneller vorbei als man denkt und so musste ich, da wir kein Land besitzen, dass Geld im örtlichen Sägewerk verdienen. Es ging einen Tag nach meinem 14ten Geburtstag los. Aufstehen um 04:00Uhr, Arbeitsbeginn 04:45Uhr, Pause um 12:00 bis 12:40Uhr und dann wieder bis 19:00Uhr arbeiten und das alles in der großen Halle voller Sägestaub und kaum Tageslicht durch die verdreckten Scheiben.
Für mich eine Höhlenqual und bei dem Gedanken dies noch 50 Jahre machen zu müssen drehte sich mir Tag für Tag der Magen um.
Eines Tages kam ich nach der Arbeit nach Hause und meine Mutter stand in der Türe, dies Tat sie sonst nie. Als ich näher kam sah ich Tränen in Ihrem Gesicht die langsam nach und nach auf ein Stück Papier tropften das Sie in der Hand hielt.
„Herr Skorka ist verstorben“ sagte Sie mit zittriger Stimme.
Für mich brach eine Welt zusammen hatte mich doch immer der Gedanke frohen Mutes erhalten im Frühjahr und Herbst auf den Feldern helfen zu können aber was nun?
„Aber mein Junge“ sagte Sie „schau hier er hat dir seinen Hof vererbt“!!!
Nun war die Gefühlswelt vollends durcheinander. Auf der einen Seite die Traurigkeit, auf der anderen Seite das Glücksgefühl, nie mehr Sägewerk, ein eigener Hof, Feldarbeit und sich um die eigenen Tiere kümmern, ein Traum geht in Erfüllung.
Dann wieder Angst, ich bin erst 17 Jahre, ein eigener Hof, Tiere und wenig Geld. Wie soll ich das nur schaffen???
Dann lass ich den Brief von Herrn Skorka und sein letzer Satz lautete: „Wenn du davon träumen kannst, kannst du es auch tun.“
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