Seit sein geliebter Club nur noch unterklassig rumdümpelt, nimmt der Rauscher Alois jeden Samstag lieber sein altes Dieselross, und fährt durchs schöne Fichthal, um seine Weisheiten an die Bauernkollegen zu bringen. Dieses Mal stand er plötzlich bei mir auf dem Hof. Ob ich ihm mit einem Frontladerschlepper aushelfen könnte, seiner wäre mal wieder in der Werkstatt, und es hätte sich schon rumgesprochen das ich zwei Lader habe. Und er will gerade seine Streuobstwiese am Fluss mähen, denn das darf er nur einmal im Herbst, weil der Aufwuchs dort zum Erhalt einer EU-Prämie lange stehen bleiben muss, um den Aufprall herabfallender Äpfel abzudämpfen, damit die Würmer darin höhere Überlebenschancen haben. Aber jetzt sollen noch eben ein paar Siloballen draus werden, und die soll ich ihm heimfahren, wofür ich auch ein paar Ballen behalten darf. Liegenlassen darf man die dort wegen Hochwassergefahr nicht. Na, wenn das so ist helf ich ihm doch gerne. Und ein paar Tipps zur Pflege meiner Apfelbäume gab es noch obendrein. Ja, der Rauscher Alois redet gerne viel, aber manches davon hat auch Substanz, davon kann man lernen.
Nebenbei habe ich mal eben meinen Viehbestand verhundertachtundsiebzigfacht, grob geschätzt. Allerdings keine Kühe oder Hühner, sondern Bienen gehören ab sofort zum Hof. Wie ich die so erziehe, dass sie die Wanderer in Frieden lassen, weiß ich noch nicht, aber den Honig den wir unseren Pensionsgästen zum Frühstücksbuffet stelle, brauche ich demnächst dann schonmal nicht mehr einzukaufen.
Außerdem gab es den ersten Einsatz unseres Kirchner-Fasses. Gülle kann man das noch nicht nennen, denn die Grube steht hauptsächlich voll von Regenwasser von den paar Jahren Hofstillstand. Das habe jetzt mal nahezu leergepumpt und auf die umliegenden Wiesen gefahren, damit über den Winter genug Lagerplatz für die Hinterlassenschaften meiner Kühe frei ist. Diese kann ich dann im nächsten Frühjahr dann auf einem weiteren Hektar Acker verteilen, denn ich konnte die Flurstücke 79 und 80 noch erwerben. Die Grunderwerbsbemühungen sind damit erstmal abgeschlossen, die inzwischen sechs Ackerflächen und natürlich das Grünland um den Hof herum sollten angesichts meiner Hof- und Maschinen- und Kontogröße erstmal reichen. Wenn sich damit der Hof in den nächsten Jahren rentabel zeigt, kann man ja immer noch weiter sehen.
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